In einer logistischen Meisterleistung unter der Gesamtregie des Produzenten Harald Siebler und in einer Stadt nach der anderen verfilmten er selber, Marion Kracht, Suzanne von Borsody und 16 weitere neue RegisseurInnen mit Hilfe von unzähligen Mitarbeitern und Helfern die ersten 19 Artikel des Grundgesetzes, die Grundrechte.

Ende Mai 2007 kommt der Spielfilm unter dem Titel GG 19 im Verleih der NFP marketing & distribution* in die Kinos, und kaum einer ahnt, wie viele Menschen mit großem Engagement, viel Kraft, Gestaltungswillen und kleinem Etat dieses ambitionierte Projekt realisierten:

19 Kapitel über unsere Grundrechte - 19 gute Gründe für die Demokratie

GG 19 ist trotz seiner stilistischen Vielfalt nur formal ein Episodenfilm. Als geschlossenes Gesamtwerk versucht er, am Widerspruch von Verfassungstext und Verfassungswirklichkeit das hohe Ideal der Grundrechte deutlich zu machen.

»Die Würde des Menschen ist unantastbar« – mit diesem großen Satz beginnt das Grundgesetz.

Aber die Menschenwürde wird immer wieder angetastet, genauso wie etwa das Post- und Fernmeldegeheimnis oder das Asylrecht. Und die Realität ist heute eine andere als die, die Väter und Mütter der Verfassung erfahren und ahnen konnten.

Harald Sieblers Film konfrontiert den Gesetzestext mit der Wirklichkeit und bewirkt, dass die Widersprüche Voraussetzung dafür sind, uns der Rechte wieder bewusst zu werden und sie im Zweifel deutlich einzufordern - die vielleicht die wichtigste Aufgabe, die man als Staatsbürger übernehmen kann.

Schon in Uwe Wesels Vorwort zum filmbegleitenden Buch klingt an, dass die Menschenrechte dem Bewusstsein ihrer Väter vorausgeeilt sind, und die Realität sich über lange Strecken dieses Idealen allenfalls nähern kann und soll.

Das war auch eine der Urideen des Filmes, nämlich die Inhalte des Grundgesetzes an der Wirklichkeit zu messen, um dann zu erkennen, dass jeder sein Teil beizutragen hat, dass sich die Realität ein wenig diesem Idealzustand nähert.

Es ist kein Zufall, dass sich für dieses Projekt so viele verschiedene Institutionen und engagierte Menschen begeistern konnten, dass es Harald Siebler, trotz der an anderen Projekten dieser Größenordnung gemessen geringen finanziellen Mittel gelang, einen so engagierten und temperamentvollen Film zu realisieren.